Skalenerträge

Skalenerträge
Skalen|erträge,
 
englisch Returns on scale [rɪ'tənz ɔn 'skeɪl], Economies of scale [ɪ'kɔnəmɪz əv-], Wirtschaftstheorie: Größenvorteile (einer Volkswirtschaft, eines Betriebes) bei der Produktion von Gütern; sie zeigen sich bei steigender Ausbringungsmenge in relativ größerem Produktionsertrag pro Faktoreinsatz und (bei unveränderten Faktorpreisen) in sinkenden Stückkosten. Diese Größenvorteile werden auch als wachsende Skalenerträge (»increasing returns on scale«) umschrieben. Fehlen die Größenvorteile, spricht man von gleich bleibenden Skalenerträgen (»constant returns on scale«). Eine Denkmöglichkeit, der kaum praktischen Bedeutung zugemessen wird, bilden Größennachteile (»decreasing returns on scale«).
 
Anhand einer Cobb-Douglas-Produktionsfunktion X = Lα · Kβ (Produktionsfunktionen) werden die Skalenerträge als Klassen der Skalenelastizität analysiert. Dabei bedeuten: α partielle Produktionselastizität des Arbeitseinsatzes L, β partielle Produktionselastizität des Realkapitaleinsatzes K bei der Güterproduktion X. Die Skalenelastizität (Niveauelastizität) beschreibt das Verhältnis der relativen Veränderung der Güterproduktion aufgrund einer relativen Änderung des Einsatzes der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital und ergibt sich als Summe der Produktionselastizitäten α und β. Bei α + β > 1 spricht man von wachsenden Skalenerträgen, bei α + β = 1 von konstanten Skalenerträgen und bei α + β < 1 von sinkenden Skalenerträgen.
 
Wachsende Skalenerträge werden v. a. auf produktivitätssteigernde Spezialisierung von Produktionsprozessen, auf Lerneffekte der Erwerbstätigen oder Vorteile größerer Kapazitäten zurückgeführt, sind aber auch mikro- wie makroökonomisch mit besonderen Problemen verknüpft. Bei Größenvorteilen ergeben sich z. B. Wettbewerbsvorteile einzelner Unternehmen in wachsenden Märkten (bis hin zur Verdrängung der Konkurrenten) sowie besondere Ausrichtungen interregionaler und internationaler Handelsströme. Auch die Erklärung der Einkommensverteilung in wachsenden Volkswirtschaften durch die Grenzproduktivitätstheorie wird problematisch.

Universal-Lexikon. 2012.

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